Der Australian Shepherd 

Ursprung und Herkunft 

Die Geschichte des Aussies beginnt vermutlich mit der Besiedlung des amerikanischen Westens im 19.Jahrhundert. Die Auswanderungswelle brachte viele Europäer und Australier in den "wilden Westen"und mit ihnen auch ihre Hunde .Zu Beginn des 20.Jahrhundert wurden Merionschafe von Spanien nach Australien  exportiert und weiter nach Amerika. Die australischen Schafe wurden "australian sheep " genannt ,weshalb ihre tierischen Wächter den Namen Australian Shepherd  bekamen.Bei diesem Namen ist es bis heute geblieben. Es liegt nahe,dass aufgrund der zahlreichen europäischen und australischen Einflüsse die Vorfahren des Aussies viele verschiedene, alte Hunderassen sind .Die Kreuzungen der bereits am Vieh arbeitenden, rasselosen  Farmhunde mit den importieren Hütehunden ,werden den anpassungsbereiten,zähen,intelligenten  und zuverlässigen Hütehund  hervorgebracht haben .Ebenso unumgänglich war eine große Bereitschaft der Hunde ,ihrem Schäfer aufmerksam und treu zu folgen. Von einer Rassezucht ,wie wir sie heute kennen,waren die Farmer damals weit entfernt. Verpaart wurden Hunde mit allerbesten Arbeitseigenschaften .Es wurde nicht nach Farbe, Schönheit oder Rasse  selektiert, sondern lediglich nach Leistungsbereitschaft. Wirklich bekannt wurde der Aussies erst durch die Teilnahme an Hütewettbewerben.Im Herbst 1957 gründete eine kleine Gruppe von Australian Shepherd  Liebhabern  in  Arizona den Australian Shepherd Club of Amerika, kurz ASCA genannt. Der ASCA übernahm 1971 die offizielle Registrierung des Australian Shepherds. 

Charakter 

 

Der Australian Shepherd ist ein Hütehund mit starkem Schutztrieb ,der gut und gern arbeitet.  Ursprünglich dazu gezüchtet am Vieh zu arbeiten. Äußerst intelligent, aufmerksam und lebhaft.  Aufgrund seiner raschen Auffassungsgabe lernt er mühelos. Der Aussie ist ausgesprochen vielseitig einsetzbar. Ein treuer Begleiter, der nahezu alles tut,um seinen Menschen zu gefallen. Schwächen seines Besitzers aber auch schnell durchschaut. Es bedarf bei der Erziehung liebevolle Konsequenz.Gerade im Bezug auf seine Charaktereigenschaften ist somit Verständnis für die Rasse und Einfühlungsvermögen des Besitzers vonnöten. Ein Aussie  deckt nahezu jede Lücke im Regelwerk seiner Menschen auf und findet schnell heraus, wie er Verbote am sichersten umgehen kann. 

Der Australian Shepherd neigt mehr zu territorialem Verhalten als manch andere Hunderasse. Das  heißt, er reagiert in dem für ihn gewohnten Umfeld stärker auf alles, was ihm fremd ist. Der Aussie braucht den richtigen Besitzer an seiner Seite, der ihn mit viel Liebe, Konsequenz und einem für den Hund kalkulierbaren Führungsstil erzieht.  Dann wird er mit Sicherheit  seinen sogenannten  " will to please  " zeigen .Bei den ihm gestellten Aufgaben ist es egal,ob es sich um Tricks,Agility,  Obedience,Reitbegleitung,Hüten,Rettungs oder Suchaufgaben handelt .

Erscheinungsbild nach Rassestandard 

Kopf 

Der Kopf des Aussies ist klar definiert, kräftig sowie in Proportion zum Körper. Der Oberkopf ist flach bis leicht gewölbt, seine Länge und Breite sind gleich der Länge der Schnauze. Die Schnauze ist mittelmäßig breit und tief. Die Lippen sind eng anliegend und reichen bis zur Mundlinie. Die Oberlinien von Fang und Oberkopf erscheinen nahezu parallel. Der Stopp ist mäßig, aber klar definiert. 

Augen 

Die Augen sind ausdrucksstark und klar, mandelförmig von mittlerer Größe und ein wenig schräg angesetzt, weder vorstehend noch einfallend. Die Farbe der Augen sind braun oder blau. Alle Augenfarben sind in Kombination mit jeder Fellfarbe akzeptabel. Fehler sind jede Abweichung von mandelförmigen Augen. 

Ohren 

Die Ohren sind hoch an der Seite des Kopfes angesetzt. Die Ohren sind dreieckig,leicht gerundet an der Spitze und von mittlerer Größe und korrekter Länge. Die Ohren haben die korrekte L,wenn man die Spitze des Ohres an die innere Ecke des naheliegenden Auges führen kann. Die Ohren sollten sich bei voller Aufmerksamkeit am Ansatz etwas anheben und bei 1/4 bis 1/2 von der Ohrbasis aus nach vorn oder zur Seite umschlagen. Fehler sind Stehohren. 

Hals und Körper 

Der Hals ist fest,klar und in Proportion zum Körper. Er ist von mittlerer Länge, leicht gewölbt und gut in der Schulter eingesetzt. Der Körper ist fest und muskulös. Der Rücken erscheint waagerecht bei einer natürlichen viereckigen Haltung. Die Bauchlinie steigt mäßig von vorn nach hinten an. Die Brust ist tief und fest, mit gut gewölbten Rippen. Von oben betrachtet ist die Lende stark und breit. Die Kuppe ist mäßig abfallend 

Zähne 

Der Australian Shepherd hat ein vollständiges Scherengebiss mit gesunden weißen Zähnen. (42)  Fehler sind Unterbiss, Überdies und Kreuzbiss. 

Vorderhand 

Die Schultern sind eng am Körper angesetzt und stehen in einem Winkel von 45 Grad zum Boden. Der Oberarm und das Schulterblatt sind gut bemuskelt. Die Vorderbeine sind gerade und kräftig, senkrecht zum Boden. Der Abstand zwischen Boden und Ellenbogen entspricht dem Abstand zwischen Ellenbogen und Widerrist. Die Fesseln sind kurz,dick und stark, aber flexibel und zeigen einen leichten Winkel von der Seite betrachtet 

Hinterhand 

Die Breite der Hinterhand ist annähernd gleich der Breite der Vorderhand zwischen den Schultern. Die Winkelung zwischen Becken und Oberschenkel entspricht der Winkelung zwischen Schulterblatt und Oberarm.  Oberschenkel und Unterschenkel sind gut bemuskelt. Die Kniegelenke sind klar definiert, die Sprunggelenke mäßig gebogen. Die Hintermittelfussknochen sind kurz,senkrecht zum Boden und parallel zueinander, wenn man sie von hinten  betrachtet. 

Pfoten 

Alle Pfoten sind oval geformt, kompakt, mit eng verbunden und gut gewölbten Zehen. Die Ballen sind dick und elastisch, die Krallen kurz und kräftig 

Fell und Farben 

Das Fell ist von mittlerer Länge ,glatt bis leicht gewellt und witterungsbeständig, mit Unterwolle, die mit dem Klima variiert und vor Wärme und Kälte schützt. Am Kopf, an der Außenseite der Ohren, der Vorderseite der Vorderbeine und unterhalb der Sprunggelenke ist das Fell glatt und kurz. Die Rückseite der Vorderbeine ist mäßig befedert und die Hosen sind mittelvoll behangen.Die Mähne ist mäßig, bei Rüden stärker ausgeprägt als bei Hündinnen. Alle Farben sind kräftig, klar und satt. Die anerkannten Farben sind blue merle, red merle,einfarbig schwarz oder rot. Alle Farben können mit oder ohne weiße und/oder kupferfarbene Abzeichen sein. Die einfarbig schwarzen Hunde und blue Merles haben schwarz pigmentierte Nasen,Lippen und Augenumrandungen. Die Red Merles oder einfarbig roten Hunde haben leberfarbene Nasen ,Lippen und Augenumrandungen..Bei allen Farben sind die Bereiche um die Augen und Ohren überwiegend von anderen Farben als weiß beherrscht. Die Haarlinie des weißen Kragens darf nicht weiter als bis zum Widerrist reichen.